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Tätigkeitsbericht 2016 der SAP

SAP: Jahr 12

Die Anzahl Mitglieder bei der SAP steigt weiter an. Wir konnten 95 neue Mitglieder aufnehmen und zählen nun 760 Mitglieder. Die laufenden Umstrukturierungen bei der Post motivieren viele Arbeitskollegen, sich einer kämpferischen Gewerkschaft anzuschliessen.

 

Anerkennung als Gewerkschaft

Das Waadtländer Kantonsgericht, das unseren Fall beurteilen sollte, hat entschieden, die Angelegenheit ans Bezirksgericht Nyon zurückzuweisen. Dieses wird sich im März 2017 dazu äussern. Mit unserem Wachstum von jährlich 100 Mitgliedern erwarten wir das Urteil sehr zuversichtlich.

Unsere Klage bei der Internationalen Arbeits-Organisation, eingereicht 2014 gegen die Verletzungen von IAO-Konventionen durch die Schweiz, wurde behandelt. Die IAO findet das Fehlen von vorab definierten Anerkennungskriterien kein Problem, da jederzeit der Schritt ans Bundesgericht garantiert sei. Die IAO wünscht sich von der Post eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Autonomen Pöstlergewerkschaft und die Bewilligung von zusätzlichen Erleichterungen für die Vertreter der SAP, unter anderem freie Zeit für das Ausüben gewerkschaftlicher Aktivitäten.

 

Zusammenkünfte mit der Post

Mehr denn je müssen wir feststellen, dass diese Arbeitstreffen der Post nur als Alibi für ein gutes Gewissen dienen. Jedesmal aber, wenn wir Fragen stellen, die stören ( zu Sozialplänen, kollektiven Kündigungen etc.) weigern sich die Vertreter der Post, uns zu antworten. Für eine Weiterführung dieser Begegnungstreffen haben wir der Post Bedingungen gestellt: hauptsächlich und vor allem, für Fragen Antworten zu bekommen.

 

Postpolitik

Ein gewisser Widerstand formiert sich da und dort bei den Politikern nach der Ankündigung, die Post wolle bei den noch übrig gebliebenen Poststellen weitere 600 schliessen. So wären wir dann innert 18 Jahren von 3500 Postfilialen bei weniger als 800 angelangt!

Wenn die anderen Post-Gewerkschaften sich zusammen mit uns für die ‚Pro Service Public’-Initiative ins Zeug gelegt hätten anstatt diese zu bekämpfen, wäre sie durchgekommen und die Post könnte sich nicht mehr auf die Kosten berufen, um die Schliessungen zu rechtfertigen. Diese Initiative hatte den Vorteil, das System komplett zu ändern. Die anderen Gewerkschaften wollen das System nicht ändern, sie profitieren davon.

 

Poststellenschliessungen und die Konsequenzen für das Personal

Das Personal in den Poststellen bezahlt für die Zerschlagung des Poststellennetzes einen hohen Preis. Kaum hatte die Postleitung ihr Projekt zur Trennung von Verkauf und Beratung zurückgezogen, kündete sie im Herbst die geplante Schliessung von mehr als 600 Poststellen bis in drei Jahren an. Von diesem erneuten Zerstörungsprogramm sind 1'200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. 

 

 

Paketboten – AZB

Die Post hat, in Zusammenarbeit mit den anderen Gewerkschaften, ein undurchsichtiges Arbeitszeitberechnungssystem für die Paketboten auf die Beine gestellt. Es basiert auf Durchschnittswerten und auf der totalen Freiheit der kleinen Chefs, welche willkürlich die Resultate der Arbeitszeitberechnung bei den Paketzustellern „anpassen“ können.

AZB sorgte von Anfang an für Probleme und stellte sich als verunglückt, ja schädlich heraus.

Statt aber nun dagegen anzukämpfen, haben die anderen Gewerkschaften ein neues AZB 2.0 verhandelt und bereiten jetzt ein AZB 3 vor. Dieses AZB ist fundamental schlecht, man muss es also nicht anpassen, sondern stilllegen. Und die gescannte Arbeitszeit erfassen, wie bei den Briefboten von Postmail. Mehrere Paketboten sind, mit der SAP oder alleine,  ans Arbeitsgericht gelangt, um die detaillierte Abrechnung  ihrer effektiv geleisteten Arbeitsstunden zu erhalten sowie den ausstehenden Lohn und die Ueberzeit. Die betroffenen Paketboten haben alle Zehntausende von Franken bekommen an Entschädigungen und Ueberstunden-Zahlungen. Es lohnt sich also uns zu kontaktieren, wenn ihr merkt, dass das AZB-System euch Arbeitszeit stiehlt.

 

 

Mitgliederschutz

Der Mitgliederschutz ist die wichtigste Aufgabe einer Gewerkschaft. Dafür stehen wir zur Verfügung und halten bis zum Schluss durch – das ist unsere Priorität und anerkannte Qualität.

 

 

 

Schweizerische Autonome Pöstlergewerkschaft SAP

Januar 2017

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